Reisen mit Pkw – wichtige Vorschriften und Tipps für eine sichere Fahrt

Erstellt am 9. November 2020, 14:43 Uhr

Das Verreisen mit dem privaten Pkw hat viele Vorteile. Sie sind während der Reise flexibel und können anhalten, wann immer Sie möchten. Aber auch die Unabhängigkeit von Taxis und öffentlichen Verkehrsmitteln am Reiseziel kommt Ihnen zugute. Bevor Sie starten, sollten Sie sich allerdings mit zentralen Vorschriften beschäftigen und das Auto sorgfältig auf die Reise vorbereiten.

Bei Reisen ins Ausland Verkehrsregeln klären

Fahren Sie mit Ihrem Pkw ins Ausland, ist es ratsam, vorab die dort gültigen Straßenverkehrsregeln zu klären. Ansonsten drohen Bußgelder. Während beispielsweise keine allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung auf deutschen Autobahnen herrscht, müssen Sie in Österreich ein Tempolimit von 130 km/h einhalten. Auch bei der Fahrzeugbeleuchtung gibt es Unterschiede – in vielen Ländern gilt tagsüber eine Lichtpflicht. Ein Verstoß kann teuer werden. Insbesondere Estland bittet zur Kasse: Rund 190 Euro kann es dort kosten, wenn das Abblendlicht aus bleibt. Ein derartiges Bußgeld ist ärgerlich und unnötig.

Pflichten für Autofahrer: Warnwesten, Verbandskasten und Co.

Hinsichtlich der Ausstattung von Kraftfahrzeugen haben sich in den vergangenen Jahren einige Neuerungen ergeben. Bestes Beispiel ist die Warnwesten-Pflicht, die seit 1. Juli 2014 vorschreibt, dass in jedem Auto eine Warnweste bereitliegen muss. „Die Warnweste muss dabei die Europäische ISO Norm 20471 erfüllen und entsprechend gekennzeichnet sein“, so der Hinweis unter www.bussgeldkatalog.net. Das Verbrauchermagazin zum aktuellem Bußgeldkatalog hat die Neuerungen zusammengefasst, die mit der Punktereform 2014 in Kraft getreten sind. Auch die Anpassungen beim Verbandskasten wurden thematisiert. Demnach gehören seither „ein vierzehnteiliges Pflaster-Set und zwei Hautreinigungstücher zum erweiterten Umfang des Materials“. Sollten Sie Ihren Verbandskasten schon länger nicht mehr kontrolliert haben, sollten Sie dies vor Abreise überprüfen. Der Mangel eines Verbandskastens oder dessen Unvollständigkeit bleiben nicht unbestraft – das Bußgeld in Höhe von fünf Euro hält sich aber in Grenzen.

Fehlt die Warnweste im Fahrzeug, zieht das bei einer Kontrolle ein Verwarnungsgeld nach sich. Während das Bußgeld mit 15 Euro in Deutschland niedrig ist, kann die Ordnungswidrigkeit in anderen Ländern deutliche Einbußen an der Urlaubskasse verursachen. Besonders streng sind die Gesetze unter anderem in Spanien – rund 100 Euro kostet der Verstoß gegen die Warnwestenpflicht.

Wichtig: Möchten im Pannenfall mehr als eine Person das Fahrzeug verlassen, benötigt jede dieser Personen eine eigene Warnweste. Es ist daher empfehlenswert, für alle Reisenden eine Warnweste zu beschaffen. Die Westen werden im Fahrzeuginnenraum griffbereit platziert. Bedenken Sie: Im Ernstfall müssen Sie die Westen bereits tragen, sobald Sie aus dem Auto steigen.

1 oder 2 Warndreiecke – das Land entscheidet

Auch ein Warndreieck darf bei keiner Fahrt fehlen. Wie die Warnwesten muss das Warndreieck schnell griffbereit sein, damit es bei einer Panne zur Absicherung dienen kann. Je nach Reiseziel ist ein Warndreieck nicht genug. Wie die Redaktion des Österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touringclubs unter www.oeamtc.at bestätigt, verlangt Zypern nach zwei Warndreiecken und in anderen Ländern wie Kroatien ist diese Regel auf Fahrzeuggespanne beschränkt.

Sicherung des Fahrzeugs

Für eine sichere Fahrt sind mehrere Faktoren am Kraftfahrzeug zu kontrollieren:

  • Beladung: Achten Sie auf das zulässige Gesamtgewicht und beugen Sie Verletzungen bei Vollbremsungen durch sinnvolles Beladen vor! Schwere Koffer gehören im Kofferraum ganz nach unten, leichtes darüber. Gepäckstücke werden bei offenem Kofferraum durch Kofferraumgitter gesichert. Sie nehmen einen Hund mit in den Urlaub? Tiere gelten gemäß Straßenverkehrsordnung als Ladung und müssen gesichert sein. Das Haustier auf dem Schoß festzuhalten, genügt nicht. Eine Hundebox oder tiergerechte Sicherheitsgurte sind die bessere Wahl. Werden Sie mit einem ungesicherten Tier erwischt, kann ein Bußgeld fällig werden.
  • Bereifung: Der Luftdruck der Reifen ist passend zur Beladung zu wählen. Prüfen Sie außerdem, ob die Reifen noch genügend Profil haben. Auch das Alter ist wichtig – spätestens nach zehn Jahren sollten Pneus ersetzt werden, um von ausreichend Grip zu profitieren.
  • Licht: Kontrollieren Sie mit einem Helfer, ob Licht, Blinker und Co. funktionieren!
  • Flüssigkeiten: Ob Kühlsystem, Motorenöl oder Bremsflüssigkeit – gehen Sie sämtliche Flüssigkeiten durch und prüfen Sie den Stand.
  • Batterie: Darüber hinaus ist ein Check der Batterie durch eine Werkstatt empfehlenswert, um sicherzustellen, dass sie noch reichlich Energie aufweist.

Nicht zu vergessen: Die Hauptuntersuchung. Ist diese seit Monaten überfällig, können Bußgelder die Folge sein. Mehr Informationen dazu im Video:

Schneekettenpflicht

Wer in den Winterurlaub fährt, sollte sich über mögliche Schneekettenpflichten auf der gewählten Route informieren. Fahren Sie in einer derartigen Zone ohne Schneeketten, ist das nicht nur gefährlich, es sind zudem Geldbußen im vierstelligen Bereich denkbar. In Deutschland kommen Verkehrssünder zwar günstiger davon, aber in anderen europäischen Ländern wie Österreich sind die Strafen wesentlich härter. Ebenso wichtig: Mit Schneeketten gelten abweichende Höchstgeschwindigkeiten.