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Adriatische Küstenstraße

Die berühmte und spektakuläre Adria-Magistrale (kroatisch: Jadranska Magistrala) entlang der Küste von Kroatien und Montenegro zählt allgemein zu den schönsten Straßen der Erde. Bevor die Autobahn zur Hauptschlagader in den Süden Dalmatiens wurde, gehörte sie neben dem Autoput zu den berüchtigsten und auch gefährlichsten Straßen der Welt.

Überholen ist auch im Jahr 2014 noch ein hoch-riskantes und nur an wenigen Stellen mögliches Manöver auf der Europastraße 65. Das hält manche risikobereite Raser freilich nicht davon ab, es in waghalsigen Manövern zu versuchen. Von der Straßenführung her hat sie nämlich auf ihren mehr als 1000 Kilometern fast den Charakter einer Hochgebirgsstraße, all das mit imposantem Meeresblick.

Über Opatija nach Rijeka

Adriatische Touristische Straße - Die Europastraße 65

Adriatische Touristische Straße – Die Europastraße 65

Im Örtchen Opatija führt die Magistrale nach links zu den malerischen Badeorten der Halbinsel Istrien. Rechts geht es weiter bis in den Süden von Montenegro, seit 2006 ein unabhängiger Staat. Opatija war bis zum Ende des Ersten Weltkrieges das modernste und beliebteste Küstenbad in Österreich-Ungarn.

Auch heute noch zählt die Stadt mit ihren historischen und modernen Hotels zu den schönsten Badeorten entlang der Adriaküste. Palmen säumen die zahlreichen Promenaden in den Urlaubsorten entlang der Adriatischen Küstenstraße.

Nur einige Kilometer von Opatija entfernt liegt Rijeka, das Herzstück und Zentrum an der Kvarner Bucht.


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Rijeka – Eine Perle an der Adria

Weite Teile der Adria Magistrale führen durch das Hochgebirge

Weite Teile der Adria Magistrale führen durch das Hochgebirge

Die wunderschöne Stadt Rijeka war bis zum Ende des Ersten Weltkrieges der wichtigste Hafen in Österreich-Ungarn. In der Folgezeit entwickelte sich Rijeka zum Pulverfass in den Grenzstreitigkeiten zwischen Italien und dem damals noch vereinten Jugoslawien. Heute erinnert nichts mehr an diese Zeit, denn Rijeka wird heute nicht mehr von Rom oder Belgrad beansprucht, sondern ist Teil von Kroatien.

Nach weiteren 37 Kilometern erreicht man das Städtchen Crikvenica. Hier beginnt die Hauptregion des Tourismus an der kroatischen Adriaküste. Die Stadt hat einen der schönsten Sandstrände weit und breit. Nach 15 weiteren Kilometern kommt man in die alte Stadt Senj, die sich als Sprungbrett für einen Ausflug zu den Plitwicer Seen eignet.


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Die Plitwicer Seen sind eine paradiesische Gegend

Plitwicer Seen - UNESCO-Weltkulturerbe

Plitwicer Seen – UNESCO-Weltkulturerbe

Die 16 Plitwicer Seen liegen wie eine Perlenkette auf einer Länge von 9 Kilometern und sind durch mehrere Wasserfälle miteinander verbunden. Hier wurden zahlreiche Western-Filme gedreht. Das zum UNESCO-Naturerbe deklarierte Seen-Gebiet mutet sich fast schon uneuropäisch an, man fühlt sich eher wie in Lateinamerika oder Australien. Nach 40 weiteren Kilometern entlang der Magistrale wird das Fischerdorf Jablanac angesteuert.

Von hier aus führen mehrere Fähren zur Insel Rab. Ein Rundweg führt dort zum malerischen Aussichtspunkt „Planinarski Dom“. Jablanac lockt die Besucher auch mit einem Weltrekord. Hier steht die tiefst-gelegene Berghütte Europas auf 20 Metern über dem Meeresspiegel.

Die Adriatische Küstenstraße mit ihren unzähligen Kurven führt dann weiter nach Karlobag. Von hier verkehren Fähren zu den Inseln Pag und Rab. Beim Ort Starigrad Paklenica sollte man bei genügend Zeit den Nationalpark Paklenica besuchen, wo sich eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt tummelt.


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Von Zadar an die Wasserfälle

Die Maslenica-Brücke auf der Adria Magistrale

Die Maslenica-Brücke auf der Adria Magistrale

Von Starigrad geht es knappe 75 Kilometer weiter nach Zadar. Die 90.000 Einwohner zählende Stadt ist als Zentrum für Wassersport bekannt und reich an kulturellen Attraktionen. Von Zadar aus werden zahlreiche Segeltörns auf die Inseln vor der Küste angeboten. In kurzen Abständen verkehren auch Fähren zur Insel Ugljan. Dort verbindet eine Brücke Ugljan mit der Insel Pasman.

Entlang der Magistrale geht es immer weiter Richtung Süden nach Pakostane und den gleichnamigen Nationalpark mit dem See Vransko Jezero. Zwischen dem See und dem Mittelmeer führt die Straße weiter über Pirovac und Vodice. Nach 80 Kilometern erreicht man die Stadt Sibenik mit ihren venezianischen Bauten und engen pittoresken Gassen.

Von hier aus lohnt sich ein Abstecher zu den imposanten Krka-Wasserfällen. Dort gibt es Wanderungen durch den naheliegenden Urwald. Man fühlt sich wie im Amazonas. Knappe 25 Kilometer hinter Zadar winkt der bekannte Ort Primošten mit seiner altertümlichen Altstadt.


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Das Venezianische Seenreich liegt nicht in Venedig

Blick auf den Hafen von Hvar an der Adriaküste

Blick auf den Hafen von Hvar an der Adriaküste

Trogir liegt etwa 25 Kilometer weiter südlich. Sie ist das Zentrum des hier liegenden Venezianischen Seenreiches. Diese Landschaft gehört zweifelsohne zu den schönsten in ganz Kroatien und verdankt ihren Namen mittelalterlichen Zeiten, als Italien hier noch politischen und kulturellen Einfluss ausübte. Noch weiter südlich geht es bis ins bekannte Split. Von hier schunkeln Fähren zu den vorgelagerten Inseln Brac, Solta, Vis, Hvar und Korcula.

Das Split zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, hat mit der beeindruckenden Altstadt zu tun. Hier steht der prächtige Diokletianspalast aus römischen Zeit. Er ist der Geburtsort von Split. Die Podrum ist ein Netz von Gängen unter dem Diokletianspalast. Sie sind von einem beeindruckenden Säulenhof aus zugänglich.

Hinter Split beginnt die sogenannte Makarska Riviera. Hier schließt sich ein Urlaubsort an den Nächsten an, im Sommer sieht man hier Touristen so weit das Auge reicht. Hinter dem Ort Gradac verlässt die Adria-Magistrale für einige Zeit lang die Küste. Über die Orte Ploce und Opuzen geht es durch das Neretva-Delta zur Grenze nach Klek.


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Bosnien-Herzegowina kreuzt die Wegstrecke

Weiter südlich wird es kurios. Bei der Stadt Neum gehört nämlich ein kurzer Streifen der Adriaküste zu Bosnien-Herzegowina. Das fast schon abstruse Resultat: Es gibt gleich zwei Grenzkontrollen auf nur wenigen Kilometern. Diese können gerade in der Hochsaison sehr lange dauern und sorgen immer wieder für politische Spannungen zwischen Zagreb und Sarajewo, da Kroatien Bosnien vorwirft, durch die Grenzkontrollen der Tourismuswirtschaft Kroatiens zu schaden.

Hier zeigen sich die absurden Grenzziehungen aus früheren Zeiten. Neum und die weiter östlich gelegene Westherzegowina sind Teil des Staates Bosnien-Herzegowina und schnüren sozusagen das kroatische Kernland von der Region Dubrovnik weiter südlich ab. Wenige Kilometer hinter dem Grenzübergang erreicht man die Stadt Ston, von der aus man zur Halbinsel Peljesac gelangen kann.


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Über Dubrovnik nach Montenegro, das „Land der Schwarzen Berge“

Die Franjo-Tuđman-Brücke in Dubrovnik

Die Franjo-Tuđman-Brücke in Dubrovnik

Weiter Richtung Süden dauert es nicht mehr allzu lange, bis man schließlich das in aller Welt bekannte Dubrovnik erreicht. Ein Spaziergang durch die berühmte und wunderschöne Altstadt ist fast schon ein Muss. Die alte Festung oberhalb der Stadt ist natürlich auch einen Besuch wert.

Über Cavtat geht es schließlich in Richtung Montenegro, in das „Land der Schwarzen Berge“. Dort führt die Adria-Magistrale bis nach Ulcinj.

Die Tour nähert sich hier langsam ihrem Ende. Ausklingen lässt man die Tour auf der Magistrale meist im Ort Ulcinj. Bei einem Wein und gutem Essen direkt an der Adria kann man hier die Sinne schweifen lassen und die mehr als 1000 Kilometer-lange Fahrt entlang der Küstenstraße noch einmal Revue passieren lassen.


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Beliebte Reiseführer



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Beste Reisezeit für eine Auto-oder Motorradtour über die Adriatische Küstenstraße

Die beste Reisezeit für eine Fahrt entlang der Adria-Magistrale ist von April bis Oktober. Man sollte die schönen Monate des Jahres ausnutzen, um die Schönheit der Küstenlandschaft auch in all ihrer Pracht genießen zu können. Im Winter ist eine Tour nicht sinnvoll. Die Fahrt wird dann zusehends gefährlicher, denn die Meereswinde sind tückisch, im Verbund mit dem plötzlich auftretenden Blitzeis.


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