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Böhmen (Tschechien)

Im Westen unseres Nachbarlandes Tschechien gibt es eine für ihre prominenten Kurorte bekannte Region, das sogenannte Bäderdreieck im malerischen Böhmen. Hier befinden sich in meist hügeliger Landschaft die berühmten Kurorte Karlsbad, Marienbad und Franzensbad. All diese Städte vereinbaren eine Mischung aus altem historischen Glanz und schicker Moderne. Es ist eine reiche Historie, welche in den großen und imponierenden Kurhäusern, Bädern, Kolonnaden und großzügig angelegten Gärten und Parks ihren Widerhall findet. Genau dort beginnt die Radreise.

Das wunderschöne Böhmen in Tschechien

Das wunderschöne Böhmen in Tschechien

Auf der zweiten Hälfte der Rundfahrt per Drahtesel warten in Nordböhmen weitaus unbekanntere Orte auf Sie, von denen Sie wahrscheinlich noch nicht viel gehört haben. Dort liegt beispielsweise die Stadt Zatec, Zentrum des tschechischen Hopfenanbaus, wo man unbedingt das einheimische Bier kosten sollte.

Auch Orte wie Kadan und Radovnik warten mit schönen Altstadtkernen. Die letzten Tage führt der Radweg dann durch das traumhafte Naturschutzgebiet Krivoklatsko mit seinen grünen dichten Wäldern und der berühmten Burg Krivoklat. Ihre Radtour endet schließlich im Ort Beroun, nicht sehr weit entfernt von Prag. Alle Radwege führen über verkehrsberuhigte Landstraßen und meist durch ruhige und abwechslungsreiche Landschaften, sowohl im Flachland als auch im Hügelland gelegen.

Franzensbad – der Kurort hinter der Grenze

Blick auf den Marktplatz mit Brunnen in Franzensbad

Blick auf den Marktplatz mit Brunnen in Franzensbad

Der bekannte Kurort Franzensbad liegt nur wenige Kilometer hinter der deutsch-tschechischen Grenze im äußersten Westen Tschechiens. Franzensbad ist sowohl mit dem Auto als auch mit der Bahn sehr gut erreichbar. Die Region, die Jahrhunderte zwischen Deutschland und Tschechien umkämpft war, ist heute malerisch friedlich und vermittelt einen Mix aus deutscher und westslawisch-tschechischer Kultur.

Mit dem berühmten Kurort steht gleich zu Beginn der Radreise auch schon gleich der erste Höhepunkt auf dem Programm, und das noch bevor Sie die Räder bestiegen haben. Das kleine Heilbad (tschechisch „Frantiskovy Lázne“) im westböhmischen Bäderdreieck wurde im Jahre 1793 gegründet. Bis heute hat sich Franzensbad das Antlitz einer historischen Kurstadt um die Jahrhundertwende bewahrt. Das architektonische Bild der im klassizistischen Stil erbauten Kurhäuser und Pavillons untermauert die Anmut dieses wunderschönen Kur-und Badeortes. Das für seine bergnahe Gegend charakteristische Mittelgebirgsklima, die Wälder der Umgebung und die gepflegten Parkanlagen geben dem Besucher sofort ein Gefühl von Entspannung und Erholung. Ein toller Auftakt für diese schöne Radreise!

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Weiter geht es ins berühmte Karlsbad

Die Tepla fließt durch den Kurort Karlsbad

Die Tepla fließt durch den Kurort Karlsbad

Ab Franzensbad erwartet Sie die typische tschechische Landschaft. Sie radeln über sanfte wellige Hügel und durch ausgedehnte Felder und Wälder, entlang der Ausläufer des kleinen Flusses Ohre (Eger) in Richtung Karlovy Vary (Karlsbad). Eine kurze Pause sollten Sie auf jeden Fall für den Ort Loket einplanen. Der auf einem Sporn oberhalb der Ohre gelegene Ort wird von einer großen prächtigen Burg überragt. Der Radweg folgt weiterhin der Ohre bis hin nach Karlovy Vary (Karlsbad). Karlsbad ist ganz ohne Zweifel der berühmteste Kurort des Bäderdreiecks und zugleich das traditionsreichste und größte Bad in ganz Tschechien. Wahrzeichen der Stadt sind die Sprudel, welche mit einer Ergiebigkeit von 2000 Litern pro Minute in eine Höhe von bis zu 15 Metern empor geschleudert werden. Die seit jeher auf Fremdenverkehr spezialisierte Stadt zeichnet sich durch eine Menge von Baudenkmälern verschiedener Baustile aus. Familien aller europäischen Königshäuser gaben sich in Karlsbad schon die Klinke in die Hand, vor allem zur Kur. Doch der berühmte Kurort ist nicht nur für Kururlauber ein reizvolles Ziel. Unter anderem ist Karlsbad auch ein beliebtes Ziel für Busreisen.

Die Stadt wurde im 14. Jahrhundert von König Karel IV. gegründet. Der tschechischen Legende nach lies der Kaiser die Stadt unmittelbar nach der Entdeckung der berühmten heißen Quellen erbauen. Karlsbad war schon im 16. Jahrhundert bei wohlhabenden Aristokraten populär und zog zahlreiche Adelsfamilien in ihren Bann. Leider blieben wegen etlicher Großbrände und Überschwemmungen nur wenige Gebäude aus jener Zeit erhalten. Fast alle historischen Denkmäler stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Wer in Karlsbad zur Kur verweilen möchte, kann sich im Internet ausgiebig informieren, etwa unter der Website http://www.karlovyvary.cz/de/kurhaeuser oder unter http://www.czechtourism.com/de/t/carlsbad/.

Die nächste Radetappe führt Sie entlang der Eger (Ohre) über den kleinen schmucken Kurort Kyselka mit der bekanntesten Mineralquelle Tschechiens bis nach Kadan. Kadan hat eine kleine und wunderschön restaurierte Altstadt mit einem historischen Marktplatz im Stadtkern. Kadan liegt bereits im Vorland des Erzgebirges, am Ufer der Eger.

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Zatec glänzt mit imposanten Bauwerken

Auch Zatec bietet für Touristen einige Sehenswürdigkeiten

Auch Zatec bietet für Touristen einige Sehenswürdigkeiten

Der Radweg führt dann auf kleinen Straßen weiter nach Zatec, vorbei an vielen böhmischen Dörfern. Unter anderem treffen sie auf dieser Route auf das wunderschöne Barockschloss Krasny Dvur mit seinem beeindruckenden englischen Park, in welchem sich schon Goethe im Sommer oft aufgehalten hatte. Nehmen Sie sich hier einfach die Zeit für einen kurzen Spaziergang in diesem herrlichen grünen Landschaftspark. Nach der Besichtigung des Schlosses fahren Sie dem nächsten Etappenziel Zatec entgegen. Der historische Stadtkern von Zatec verbindet geschlossene, gut erhaltene Patrizierhäuser aus der Zeit von Gotik, Renaissance und Barock mit den Laubenhäusern des Marktplatzes, wo Sie sich sehr wohlfühlen werden. Zatec bildet den Mittelpunkt des böhmischen Hopfenanbaus. Anbau und Verarbeitung haben hier schon seit dem Mittelalter eine lange Tradition und im Monat September finden hier zahlreiche Hopfenfeste statt. Das hier gebraute Bier sollten Sie auf jeden Fall kosten.

Eine alternative Radtour in dieser Region führt Sie etwas flacher und kürzer am Stausee Nechranicka Prehrada entlang und zudem durch das imposante Tal der Hudna. Es geht durch viele kleine Dörfer, durch den Nationalpark Dzban und durch das Dorf Nesuchyne, wo man verschiedene Beispiele volkstümlicher Architektur sehen kann. Schließlich geht es weiter in Richtung Rakovnik. Rakovnik ist eine kleine schöne Stadt, welche Mitte des 13. Jahrhunderts gegründet wurde. Auch hier finden sich wieder eine schmucke Altstadt mit Marktplatz und imposanten Resten der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Die lokale Bierbrauerei wurde im Jahr 1460 gegründet und lockt bis heute zahlreiche trinkfeste Besucher an.

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„Natur pur“ und alte Burgen entlang der Berounka

Durch Böhmen fließt die Berounka vorbei an malerischen Dörfern und Städten

Durch Böhmen fließt die Berounka vorbei an malerischen Dörfern und Städten

Von Rakovnik aus führt der weiterhin flache Radweg am Bach Radovnicky Potok entlang, direkt durch die riesigen Wälder des Naturschutzgebietes Krivoklatsko, das als „UNESCO Biosphärenreservat“ deklariert wurde. Genießen Sie diese einmalige geschützte Natur! Vom Naturschutzgebiet aus geht es weiter zur alten Königsburg Krivoklat, eine der ältesten noch erhaltenen Festungsanlagen in ganz Böhmen. Die Burg liegt auf einem markant vorragenden Felsvorsprung inmitten von dichtem Wald. Anschließend führt die Radtour weiter bis nach Roztoky, wo man mit dem Zug weiter bis in die Orte Zloukovice oder Nizbor fahren kann. Von Nizbor mit seinem schönen historischen Schloss aus radeln Sie weiter nach Beroun, immer entlang des Flusses Berounka.

Beroun ist eine kleine, bis heute für den Handel strategisch wichtige Stadt an der Route Prag-Pilsen. Schon im Jahr 1265 erhielt sie den Titel „königliche Stadt“ und wurde kurz darauf auch stark befestigt. Zwei große Stadttore sind hervorragend erhalten geblieben und prägen auch heute noch gemeinsam mit dem Rathaus den Marktplatz der Altstadt, die unter Denkmalschutz. Verweilen Sie ein wenig in Beroun und entdecken Sie die kleinen alten Gässchen mit ihren Tavernen und kleinen Läden. Weiter geht es mit dem Rad entlang des Flusses Berounka, bevor Sie die gotische Burg Karlstejn aus dem Jahr 1348 erreichen. Sie nimmt unter den Burgen in Böhmen geradezu eine Ausnahmestellung ein. Sie wurde nämlich vom böhmischen König und römischen Kaiser Karl IV. erbaut, und zwar genau für den Zweck, die königlichen Schätze aufzubewahren, vor allem die Sammlungen der heiligen Reliquien und die sogenannten Reichskrönungskleinodien. Die Strecke führt anschließend weiter entlang der Berounka bis nach Prag, wo Sie auf dem linken Moldauufer Ihr Hotel im Stadtzentrum erreichen können.

In der „Goldenen Stadt“ lädt praktisch jedes Haus, jeder Platz und jede Straßenecke zum Verweilen und Betrachten ein. Prag genießt nicht zu Unrecht den Ruf, eine der schönsten Städte der Welt zu sein. Hier soll nach einer geruhsamen Nacht die Reise zu Ende gehen.

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Prag – Die Reise nähert sich ihrem Ende

Die goldene Stadt Prag ist das Ziel der Fahrradtour durch Böhmen

Die goldene Stadt Prag ist das Ziel der Fahrradtour durch Böhmen

Nach dem Frühstück am folgenden Morgen endet hier ihre Radreise. Sie können sowohl mit dem Zug nach Frantiskovy Lazne (Franzensbad) zurückfahren als auch noch ein paar weitere Tage in Prag verbringen. Das macht durchaus Sinn, denn Tschechiens Millionen-Hauptstadt ist eine tolle Stadt für Spaziergänge über das oft noch historische Kopfsteinpflaster. Drei Tage braucht man eigentlich, um Prags Sehenswürdigkeiten allesamt kennenzulernen. Von Prag aus kann man zudem auch andere wundervolle Ort in Tschechien besuchen. Die Hauptattraktionen mit den Sehenswürdigkeiten werden durch den Fluss Moldau getrennt. Am linken Ufer findet man die Prager Burg und die Neustadt. Am rechten Ufer liegen die Altstadt, das jüdische Viertel und die Neustadt. Die schöne alte Karlsbrücke, Jahr für Jahr Magnet für Millionen Touristen aus aller Welt, überspannt die Moldau und verbindet die Altstadt mit der Neustadt.

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Beste Reisezeit für die Fahrradtour durch Böhmen

Wann immer Sie auch ihre Radreise beenden und ob Sie in Prag verweilen oder nicht, die Tour durch Böhmen per Drahtesel ist in jedem Fall ein Erlebnis wert und sollte am besten zwischen den Monaten Mai und Anfang Oktober in Angriff genommen werden.

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